Geschichte der Bluterkrankheit, ihrer Behandlung und Medikamente
In 2018 kam es zur Zulassung einer innovativen – nicht-Faktor-basierten – Therapie, nämlich auf der Basis eines therapeutischen Antikörpers. Dieser ersetzt nicht – wie bisher – den Faktor VIII, sondern übernimmt die Funktion des fehlenden Gerinnungsfaktors.
In den 1990ger Jahren wurden zahlreiche weitere rekombinante Faktor-VIII-Präparate entwickelt – mit dem Ziel, mehr Sicherheit zu bieten.
In 1984 wurde der erste so genannt rekombinante, d.h. durch Gentechnik hergestellte Faktor VIII entwickelt. Dadurch wurden die Sicherheit und Verfügbarkeit der Behandlung deutlich verbessert.
In den 1960er Jahren ermöglichte die Trennung des Faktor VIII vom Blutplasma die Behandlung von Blutungen. Dadurch wurden erstmals Operationen für Menschen mit Hämophilie A möglich.
Prominent wurde die Bluterkrankheit in Verbindung mit der königlichen Familie Russlands. Alexei, der Urenkel von Königin Victoria und Sohn von Zar Nikolaus II, kommt 1904 zur Welt und wird zum wohl berühmtesten Hämophilie-Patienten. Daher kommt auch der Name „Königliche Krankheit“.
Am 7. April 1853 wird Prince Leopold, 1. Duke of Albany im Buckingham Palace, London; als achtes Kind der britischen Königin Victoria und deren Gemahls Albert von Sachsen-Coburg und Gotha geboren. Bereits in seiner Kindheit wurde deutlich, dass er unter der Bluterkrankheit (Hämophilie) litt. Leopold war damit der erste bekannte Fall dieser Krankheit im Britischen Königshaus, da seine Brüder gesund waren. Einige seiner Schwestern waren zwar Überträgerinnen (Konduktorinnen) dieser Erbkrankheit, waren aber selbst gesund.
1828: Die Krankheit wurde offiziell „Haemorrhaphilie” genannt, was so viel wie „Blutungsneigung“ bedeutet. Später wurde es zu „Hämophilie“ gekürzt.
Mit freundlicher Genehmigung durch Roche Pharma AG / Chugai Pharma GmbH