Angeborene und erworbene Gerinnungsstörungen

Ein Vortrag von Prof. Dr. Martin J. Hug, Freiburg auf dem Fortbildungskongress pharmacon

Nach zwei Jahren Pandemie-bedingter Pause fand in der vergangenen Woche der Fortbildungskongress pharmacon der Bundesapothekerkammer wieder als Vor-Ort-Veranstaltung statt. In Meran – seit 1963 Kongressstandort – beschäftigten sich Apothekerinnen und Apothekern mit dem pharmazeutischen und medizinischen Fortschritt.

Spätestens seitdem der Gesetzgeber in 2020 die Versorgung von Hämophilie-Patientinnen und Patienten an die öffentlichen Apotheken übertragen hat, sollten Apothekerinnen und Apotheker ihr Wissen über Gerinnungsstörungen intensivieren. Der Vortrag von Professor Hug gab einen Überblick über Grundlagen der Blutgerinnung, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie von Gerinnungsstörungen.“

Sein Fazit: Große Fortschritte in der Behandlung. Faktorpräparate – ob plasmatisch oder rekombinant – gibt es inzwischen zur Genüge. Auch mit verlängerter Halbwertzeit. Doch thematisierte er auch die Bildung von Hemmkörpern gegen das jeweils eingesetzte Faktorpräparat. In diesem Zusammenhang stellte er den „wesentlichen“ Vorteil von Emicizumab heraus: der bispezifische Antikörper Emicizumab (Handelsname Hemlibra®) verursacht nicht die Entwicklung der neutralisierenden Hemmkörper.

Auch die mögliche Gentherapie wurde erwähnt. Ziel wäre hier, die lebenslange Hämophilie-Therapie durch eine einzige Behandlung zu ersetzen. Jedoch gibt es bisher noch keine zugelassene Gentherapie in der Hämophilie.

Professor Dr. Martin J. Hug ist Direktor der Apotheke des Universitätsklinikums Freiburg (https://www.uniklinik-freiburg.de/apotheke/direktion.html)

Quelle: pharmacon.de (Dort lässt sich der Vortrag nachträglich gegen eine Gebühr downloaden.)